Medizinische Hilfsmittel wie Inhalier- oder Atemtherapiegeräte unterstützen Patienten im Alltag. Diese Hilfsmittel sollten Sie als COPD-Patient kennen:
Hilfsmittel in Stadium I und II
Medikamenteneinnahme bei COPD
COPD-Patienten brauchen Medikamente, die über die Atemluft aufgenommen werden, um…
- …die Bronchien zu weiten
- …Entzündungen zu mindern
- …und Bronchialschleim zu lockern.
Um diese Medikamente einzunehmen werden bestimmte Hilfsmittel genutzt.
Inhalationstherapie - Pulverinhalation
Medikamente werden in Pulverform eingeatmet, um schneller an den Bronchien wirken zu können. Hierzu kann ein Pulverinhalator genutzt werden.
Das Medikament wird bei einem Pulverinhalator durch Drücken freigesetzt. Es wird tief ausgeatmet und durch das Mundstück den durch das Drücken freigesetzten Wirkstoff eingeatmet.
Inhalationstherapie - Aerosolinhalation
Das Medikament wird durch Vernebeln freigesetzt. Der feine Nebel wird mit einer Inhalationshilfe inhaliert. So gelangen kleinste Wirkstoffteilchen direkt in die Lunge.
Beim Dosieraerosol wird während des Einatmens durch Drücken ein Sprühstoß ausgelöst.
Ein Spacer (Inhalationshilfe) sammelt den Wirkstoff-Nebel. Das macht es leichter, Sprühen und Atmen abzustimmen.
Feuchtinhalation
Ein Vernebler macht aus einem flüssigen Wirkstoff einen Nebel, der inhaliert wird. Seine Anwendung wird bei speziellen Medikamenten empfohlen.
Mit einem Ultraschall-Inhalationsgerät können Medikamente ebenfalls schnell und hochwirksam inhaliert werden.
Atemtherapie - Befeuchtung der Atemwege
Eine Nasendusche löst Schleim und spült Krankheitserreger aus der Nase. Das Risiko von Infekten, die für COPD-Patienten gefährlich sind, wird minimiert. Es kann der Dampf einer Kochsalzlösung inhaltiert werden, der bis in die unteren Atemwege gelangt.
Atemtrainer – Krankengymnastik für die Lunge
Durch die Übungen mit einem Atemtherapiegerät wird festsitzender Schleim beweglicher, die Lunge kann mehr Sauerstoff aufnehmen und die Atemmuskulatur wird gestärkt.
Atemtherapie - Schleimlösung
Ein Atemtherapiegerät befreit die Atemwege effektiv von festsitzendem Bronchialschleim, reduziert Atemnot und Husten.
Die Schleimhäute werden auf physikalischem Wege massiert und die Bronchien der unteren Atemwege erweitert.
Hilfsmittel in Stadium III und IV
Im Lauf der Therapie…
… COPD ist nicht heilbar.
Trotz aller Mühen schreitet die Krankheit mit den Jahren langsam voran – doch mit neuen Hilfsmitteln können Patienten weiter gut und selbstbestimmt leben.
Sauerstoff: Treibstoff für den Körper
Sauerstoff ist in unserem ganzen Körper zur Energiegewinnung erforderlich. Besonders wichtig ist er für Gehirn, Herz und Muskeln. Damit er überall dorthin gelangt, leitet die Lunge den Sauerstoff aus der Atemluft in unser Blut. Das Blut verteilt den Sauerstoff dann im kompletten Körper. Gleichzeitig bringt es Kohlendioxid in die Lunge, das dann beim Ausatmen abgegeben wird.
Kann die Lunge nicht mehr genug Sauerstoff aufnehmen, fehlt dem ganzen Körper Energie. Patienten leiden schnell unter Atemnot und sind kaum noch belastbar. Bei COPD blockieren zu viel Schleim und geschwollene Schleimhäute die Luftwege der Lunge – die Bronchien.
In einigen Fällen sind auch die Lungenbläschen beschädigt, die Sauerstoff aus der Luft aufnehmen und Kohlendioxid wieder abgeben. Dann sprechen Ärzte von einem Lungenemphysem.
Sauerstofftherapie
Die Verabreichung von zusätzlichem Sauerstoff sorgt für weniger Krankheitsschübe und mehr Belastbarkeit. Mit verschiedenen Hilfsmitteln, die Sauerstoff geben, kann sich unterschiedlich gut bewegt werden.
Sauerstoffkonzentratoren / mobile Sauerstoffkonzentratoren
Ein Sauerstoffkonzentrator filtert und konzentriert den Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Mit Hilfe einer Sauerstoffbrille wird der Sauerstoff eingeatmet. Die Sauerstoffkonzentratoren wurden in der Vergangenheit überwiegend stationär genutzt. Sie konnten auf Grund ihres Gewichtes und ihrer Größe nur eingeschränkt transportiert werden.
Längst haben sich kleine Sauerstoffkonzentratoren für den mobilen Einsatz verbreitet. Sie sind mit Akku, Steckdosen- und Autoanschluss ausgestattet. Damit besteht die Möglichkeit, diese Geräte für eine mobile Versorgung zu nutzen. Entscheidungskriterien für die Anschaffung sind insbesondere Gewicht bzw. Lautstärke. Das Gewicht der Mobilkonzentratoren entscheidet dabei über den Einsatz als tragbarer oder transportabler Konzentrator. Die tragbaren Modelle sind als Begleiter für den Spaziergang geeignet. Die transportablen Modelle sind zum Mitnehmen an verschiedene Einsatzorte gedacht.
Druckgasflaschen
Medizinischer Sauerstoff wird in Gasflaschen unter hohem Druck bereitgestellt.
Kleine Sauerstoffflaschen können als mobile Ergänzung zu einer Versorgung mit einem stationären Konzentrator bereitgestellt werden. Transportiert werden die Flaschen z. B. mit einer Rückentragehilfe oder einem Rollwagen.
Die Flaschen können ein Volumen von 0,8 - 2 l gasförmigen Sauerstoffs aufnehmen. Die Haltbarkeit einer Flasche ist je nach eingestelltem Sauerstoff-Flow (engl. für Fluss) auf 2 bis 6 Stunden begrenzt.
Die Mobilität und der Bewegungsspielraum des Anwenders werden durch den Vorrat in der Sauerstoffflasche bestimmt, was u. U. ein Mitführen von mehreren Sauerstoffflaschen bei längeren Ausflügen nötig macht.
Flüssigsauerstoff (LOX)
Dieses Hilfsmittel liefert sicher und leise ausreichend Sauerstoff. Für mehr Mobilität kann ein kleines, leicht tragbares Gerät selbst befüllt werden.
Flüssigsauerstoffsysteme sind im häuslichen Umfeld eine sehr komfortable Versorgungsvariante. Innerhalb der Reichweite des tragbaren Behälters ermöglichen sie ihrem Anwender eine hinreichende Mobilität. Der Behälter stellt beim Transport im Auto Gefahrgut dar und darf nur bei Einhaltung spezieller Vorschriften bewegt werden.