Ursachen und Abhilfen gegen Schnarchen

Das Schnarchen ist ein weit verbreitetes Phänomen unter Erwachsenen. In den meisten Fällen ist diese nächtliche Unruhestörung von harmloser Gestalt, kann aber durchaus auf eine ernst zu nehmende Schlafapnoe hinweisen. Die nachfolgenden Fakten, rund um Schnarchen und Schlafapnoe, liefern einen umfassenden Überblick darüber, wann Handlungsbedarf besteht und inwiefern Schlafapnoe den Alltag beeinflusst.

Die Ursachen des Schnarchens

Mit zunehmendem Alter steigt, vor allem bei Männer, das Risiko nächtlicher Schlafgeräusche.
Im Schlaf entspannt sich der Körper, so auch die Atemmuskulatur. Dabei senken sich die weichen Gaumenbögen, oder das Zäpfchen verlagert sich in Richtung Zunge. In Rückenlage kann es zudem passieren, dass die Zunge zurückfällt und dadurch die Atemwege blockiert. Beim Ein- und Ausatmen versetzt der erzeugte Luftstrom die Atemmuskulatur in Schwingung, welche daraufhin zu vibrieren beginnt und dadurch die eigentlichen Schnarchtöne verursacht.

Im Zweifelsfall ist ärztlicher Rat gefragt

Die nächtlichen Geräusche bleiben überwiegend vom Betroffenen selbst unbemerkt. Normalerweise ist es der Bettnachbar, der den Anstoß für eine tiefgründige Untersuchung gibt. Daher ist es ratsam zu zweit den Untersuchungstermin wahrzunehmen, da der Schlafpartner häufig mehr Details nennen kann, als der Betroffene selbst.

Setzt das kontinuierliche Schnarchen über mehrere Sekunden aus und wird im Anschluss daran wieder kräftig fortgesetzt, so weist dies auf einen Atemstillstand hin und sollte dringend untersucht werden. Leidet der Betroffene unter Tagesmüdigkeit, Abgeschlagenheit und ist zunehmend leicht reizbar, ist ebenfalls eine nähere Untersuchung ratsam. Der Hals-Nasen-Ohren Arzt nimmt im Rahmen eines ausführlichen Gesprächs Nasen- und Rachenraum in Augenschein und verordnet gegebenenfalls eine nächtliche Schlafuntersuchung durch ein Schnarchtestgerät.

Was hilft gegen das Schnarchen? Lässt sich Schnarchen verhindern?

Auf dem Markt befinden sich zahlreiche Hilfsmittel, welche dem Schnarcher Abhilfe verschaffen sollen. Generell ist deren medizinische Wirksamkeit vor dem Kauf zu überprüfen. Im Zweifelsfall empfiehlt sich die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Folgende Hilfsmittel haben sich gegen harmloses Schnarchen bewährt:

Veränderung der eigenen Lebensweise

Oftmals sind Fetteinlagerungen im Halsbereich die Ursache für das Schnarchen. Eine Reduktion des Übergewichts lässt diese verschwinden. Des Weiteren sollte zwei Stunden vor dem Schlafengehen auf die Einnahme von Beruhigungsmitteln und Alkohol verzichtet werden. Diese tragen zur Entspannung der Rachenmuskulatur bei und verstärken das Schnarchen. Besonders bei Rückenschläfern werden die Atemwege häufig durch ein Zurückrutschen der Zunge blockiert, wodurch es zum Schnarchen kommt. Daher kann sich eine Veränderung der Schlafposition in die Bauch- oder Seitenlage als wirksame Methode gegen die nächtliche Ruhestörung erweisen.

Die RLV-Weste

Die RLV-Weste wird vor dem Zubettgehen wie ein Kleidungsstück angezogen. Durch das „de Luxe Polster" am Rücken, welches optimal der Wirbelsäule angepasst ist, wird die Rückenlage während des Schlafs verhindert und das Schnarchen damit meist ganz einfach unterbunden. Ein erholsamer Seitenschlaf mit einem mühelosen Wechsel in Bauchlage zeichnen die RLV-Weste aus. Besonders Personen mit Rückenschmerzen erfahren eine wesentliche Entlastung. Das Produkt wird in Deutschland hergestellt, ist medizinisch zugelassen und kommt in ausgewählten Schlaflaboren zum Einsatz. Die RLV-Weste ist in sechs verschiedenen Größen erhältlich, Sondergrößen lassen sich auf Anfrage anfertigen. Hier erfahren Sie mehr über die RLV-Weste...

Schnarcherschiene

die Schnarcherschiene wird auch bezeichnet als Unterkieferprotrusionsschiene, UPS; Schnarchtherapiegerät oder MAD (engl.: "mandibular advancement device"). Durch diese individuell angepasste Schiene wird das Unterkiefer in eine feste Position gebracht, in der ein Zurückfallen der Zunge nicht möglich ist. Die Ursache des Schnarchens ist damit bestenfalls behoben.

Mundvorhofplatte und Schnarchbandage

Die Atmung durch den Mund wird unterdrückt, indem die Mundvorhofplatte zwischen Lippen und Frontzähne platziert wird. Die Zunge wird dabei gegen die Frontzähne gepresst, wodurch die Atemwege frei bleiben. Eine Druckanzeige hilft dabei, die Mundvorhofplatte optimal auszurichten. Auch bei der Schnarchbandage wird der Unterkiefer fixiert, sodass der Mund während des Schlafens geschlossen bleibt. Der Unterschied zur Mundvorhofplatte besteht lediglich darin, dass bei der Schnarchbandage anstatt der Platte ein elastischer Gurt zum Einsatz kommt.

Die Gaumenspange

Mit diesem Hilfsmittel wird das Gaumensegel fixiert, sodass sich der dahinter befindliche Luftkanal nicht schließen kann. Dies hat eine barrierefreie Atmung ohne jegliche Schnarchgeräusche zur Folge.

Nasenspreizer und Nasenpflaster

Diese Methode wird angewandt, um eine verbesserte Nasenatmung zu erzielen. Beim Nasenspreizer wird in jedes Nasenloch ein kleines Kunststoffröhrchen eingeführt. Diese sind über einen Steg miteinander verbunden. Der Naseneingang sowie der angrenzende äußere Nasenraum werden erweitert beziehungsweise stabilisiert. Ein Zusammenziehen der Nasenwege ist nicht mehr möglich. Das Nasenpflaster hingegen ist direkt auf den äußeren Nasenrücken zu kleben. Dabei werden die Nasenflügel sanft geweitet. Nasenpflaster gelten als effektiv, auch wenn deren Wirkung gegenüber Nasenspreizer etwas geringer ausfällt. Für Allergiker ist bei Nasenpflaster aufgrund des Klebers Vorsicht geboten.

Anti-Schnarch-Operation

Dem Schnarchen mittels einer Operation ein Ende zu bereiten, sollte in jedem Fall gut überlegt sein. Die medizinischen Möglichkeiten sind vielseitig, dennoch kann eine Operation immer Komplikationen mit sich bringen. Daher ist eine ausführliche Beratung durch einen Facharzt unbedingt erforderlich.